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Wie werden Gummiringe hergestellt?
Interview mit unserem Experten Sebastian Gropper
Seit Jahrzehnten sind Gummiringe sind aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Oft übersehen, kommen sie in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz, sei es im Haushalt, in der Freizeit oder bei der Arbeit. Aber wie werden diese Gummiringe eigentlich hergestellt? Nachstehend finden Sie dazu eine kleine Erklärung.
Was ist der Haupt-Rohstoff von Gummiringen?
Sebastian Gropper: "Für die Herstellung von Gummiringen wird Latex als Haupt-Rohstoff benötigt. Dieser wird aus dem Saft des Gummibaums gewonnen. Die Ernte des Kautschuk-Saftes erfolgt auch heute noch manuell. Die Rinde des Baums wird dazu angeritzt und die Flüssigkeit in Behältern aufgefangen. Im Wochenrhythmus werden die Behälter geleert."
Welche Zusatzstoffe werden noch benötigt?
Sebastian Gropper: "Um Latex leichter verabeiten zu können und das Endprodukt haltbarer und vor allem elastischer zu machen, werden dem Latex Zusatzstoffe, wie Schwefel, Ölkautschuk (Faktis), UV-Stabilisatoren und schließlich Farbe beigemischt. Gerade die Zugabe von Schwefel spielt für die spätere Elastizität die entscheidende Rolle. Der Anteil dieser Zusatzstoffe ist jedoch gering. So liegt deren Wert bei hochwertigen natur-transparenten Gummiringen bei unter 2 %."
Wie entstehen Gummischläuche?
Sebastian Gropper: "Ist die Rezeptur fertig, wird der Latex-Saft für die Weiterverarbeitung getrocknet und zu Ballen verpackt. Die Ballen lassen sich leicht transportieren und lagern. Das Latex-Gemisch wird dann unter Zufuhr von Wärme verflüssigt und durch Extruder gepresst. Dadurch entstehen Kautschuk-Schläuche, die - um eine Verkleben zu vermeiden - nach dem Abkühlen mit Talkum gepudert oder mit Silikon besprüht werden. Die Extruder gibt es in verschiedenen Durchmessern von ca. 10 mm bis 260 mm. Um dem Schlauch eine gewisse Eigenstabilität zu geben, weisen große Schlauchdurchmesser einen größere Wandstärke auf, als kleinere."
Wie werden aus Schläuchen Gummiringe?
Sebastian Gropper: "Die eigentliche Herstellung von Gummiringen entsteht schließlich durch das Ablängen der Schläuche in die finalen "Schlauchabschnitte", wie die Gummiringe auch genannt werden. Dieser Vorgang erfolgt in Schneidanlagen. Dabei werden die Schläuche flach zusammengedrückt und einer Schneidkammer mit rotierenden Messern zugeführt. Dort werden die Schläuche präzise in Ringe gehackt."
Unter Vulkanisation versteht man ein chemisches Verfahren, bei dem Kautschuk unter Beimischung von Schwefel erhitzt wird. Dadurch werden einzelne Moleküle des Kautschuks durch Schwefelbrücken miteinander vernetzt. Auf diese Weise wird der Kautschuk von seinem ursprünglich plastischen Zustand in einen neuen elastischen Zustand überführt. Nur durch die Vulkanisation wird erreicht, dass ein Gummi nach Dehnung wieder in seinen Ursprungszustand zurückgeht. Darüber hinaus steigt auch seine Widerstandsfähigkeit in Bezug auf Temperatur und UV-Strahlung. Je mehr Schwefel beigemischt wird und je länger die Erhitzung des Gemischs erfolgt, desto mehr Schwefelbrücken entstehen und umso härter wird der Gummi.
Wird Gummi in hohem Maße äußeren Einflüssen (Hitze, Kälte, UV-Strahlung) ausgesetzt, werden die Schwefelbrücken zerstört und durch Sauerstoffbrücken ersetzt. Der Anwender merkt, dass der Gummi porös wird und keine Dehnung mehr zulässt.
H+D Qualitätsmerkmale für Gummiringe aus Naturkautschuk
- Fertigung nach DIN 7715
- Lebensmittelecht nach U.S. Food and Drug Administration (FDA) Code of Federal Regulations (CFR) 21, Section 177.2600 sowie nach der EU-Verordnung 1935/2004 (gilt nur auf Anfrage und nach expliziter Bestätigung)
- Bleifrei und Phtalatfrei gemäß gesetzlicher Bestimmungen
- Reach-Konform nach 1907/2006/EC
- RoHS-Konform nach 2011/65/EU
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